Zum ersten Mal trat eine Gruppe der Roboter AG bei der World Robot Olympiad in der Kategorie Future Engineers an. Das Team FranziCars mit Sebastian Armbrust und Johann Schepers machten sich am Samstagmorgen zusammen mit ihrem Coach Franciskus Van den Berghe nach Rรผsselheim auf, um gegen 6 weitere Teams aus ganz Deutschland bei der Vorrunde anzutreten.

Bei diesem Wettbewerb muss ein selbstfahrendes Fahrzeug eigenstรคndig gebaut und programmiert werden. Das Fahrzeug hat die Aufgabe autonom drei Runden eines 9mยฒ groรen Parcours zu bewรคltigen. In einer zweiten Schwierigkeitsstufe muss das Fahrzeug Hindernisse umfahren. Dabei entscheidet die Farbe des Hindernisses, ob es diesem Hindernis rechts oder links ausweichen muss.
Soweit die Regeln, soweit der Plan nach Rรผsselsheim zu fahren, soweit die Hoffnung unter den ersten Drei zu kommen und damit das Ticket ins Deutschlandfinale zu ziehen. Aber dann kam es doch anders. Am Vortag des Wettbewerbs mussten wir feststellen, dass die Motorisierung den aktuellen Bedingungen nicht entsprechen wรผrde.
Frei nach dem Motto: โProbleme sind Chancen fรผr Lรถsungenโ haben Sebastian und Johann am Freitag vorher ein ganz neues Fahrzeug gebaut und das Programm umgeschrieben.
Nach mehrfacher Rauchbildung, vielen Fragezeichen im Raum und der Wunderwaffe โHeiรklebepistoleโ, stand am Ende ein fahrbereites Fahrzeug auf dem Tisch, so dass die Kisten um 22 Uhr gepackt werden konnten. Viel lรคnger hรคtte es nicht dauern dรผrfen, denn 5 Stunden Schlaf sind ein Muss.
Die Fahrt nach Rรผsselsheim lief problemlos und wir sind pรผnktlich angekommen.
Die ersten 60 Minuten Bauphase konnten genutzt werden, um das Programm zu optimieren. Der Coach ist ab der Anmeldung abgemeldet und darf bis zum Ende des Wettbewerbs nicht mehr mit seinem Team kommunizieren.
Aber vor dem ersten Lauf schien der Ultraschallsensor ein Brett vor dem Kopf zu haben, denn er zeigte stets den Abstand von 0mm an. Erst spรคter wurde klar, dass das Kontrollzentrum, ein Arduino UNO, zwar noch alle Bahnen hatte, aber nicht mir alle Leiterbahnen. Kein Problem, wir hatten Ersatz dabei! Wer ohne Ersatz ankรคme, wรคre nach dem ersten Satz wahrscheinlich sowieso raus.


Schnell noch einmal umgebaut und weiter getestet. Der zweite Lauf rollte dann auch, aber in die falsche Richtung. Vorzeichen machen nicht nur Kontobesitzern Probleme, sondern leider auch Programmierern.
Aber immer nach dem Motto: โProbleme sind Chancen fรผr Lรถsungenโ.
Bei den nรคchsten beiden Rennen musste das Fahrzeug verschiedenen Hindernissen ausweichen. Dafรผr braucht man Abstandsenoren und Farbsensoren, sowie einen funktionierenden Motor.
Alles schien gut zu laufen, doch auch da muss irgendjemand Spaร am zรผndeln gehabt haben. Sonst ist die entstandene Rauchbildung nicht zu erklรคren.
Der letzte Lauf lieferte dann die entscheidenden Punkte zum 6. Platz. Fรผr das Treppchen hat es nicht gereicht, fรผr Spaร, Satire und Motivation fรผr das nรคchste Jahr aber sehr wohl!
Ein kleiner Trost ist es schon, dass auch kein anderes Team einen vernรผnftigen Lauf geschafft hat. Robotik ist keine reine intellektuelle Aufgabe, es gehรถrt auch eine groรe Frustrationstoleranz, Ausdauer, technisches Geschick, Glรผck und offensichtlich auch eine Heiรklebepistole dazu.
Am Ende der Reise um 21 Uhr stellt man sich doch die Frage, ob es nicht ein Lego-Roboter getan hรคtte. Aber wo bleibt da der Spaร mit Rauch und Heiรklebepistole?
Also: Alles richtig gemacht!