Kennt ihr die Wohlfühltemperatur einer Kuh?


Dieser und weiteren spannenden Fragen rund um das Thema „Kuh“ durften die Schülerinnen & Schüler des Seminarfachs „Chemie & Nahrung“ aus Jahrgang 12 gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Frau Seiler und Frau Bembom am Donnerstag vor den Weihnachtsferien auf dem Milchvieh­betrieb der Familie Everinghoff in Schapen nachgehen.

Kühe haben eine Wohlfühltemperatur von 8 bis 15°C. Niedrige Temperaturen machen ihnen nichts aus, dafür geraten sie aber leicht in Hitzestress. Flexible Seitenwände und eine gedämmte Dachein­deckung tragen zum Wohlbefinden der Kühe bei. Als Unterstützungslüftung werden im Sommer auch Ventilatoren eingesetzt. Die Stallungen sind mit Photovoltaikplatten ausgestattet, so dass vor Ort erzeug­ter Strom genutzt werden kann. Ein weiterer Zweig zur Energiegewinnung ist die Umsetzung von Mist und Gülle in der betriebseigenen Biogasanlage.

Schwächere oder verletzte Tiere, die z.B. Kreuzbandrisse oder Klauenverletzungen aufweisen, stehen gesondert in einer Kleingruppe. Auch die Kühe kurz vor dem Kalben sind in einem separaten Stall unter­gebracht und stehen auf Stroh, der Stall bietet zudem eine Außenlauffläche. Sie erhalten besonders energiearmes Futter, da sie in der Zeit keine Milch geben.

Die längste Verweilzeit bei unserem Besuch hatten wir bei den Kälbern. Sie werden nach ca. einem Tag von der Mutter separiert und stehen in Einzelboxen auf Stroh. Zu Trinken bekommen sie Milch aus einem besonderen Milchpulver, auch aus logistischen Gründen. Die weiblichen Kälber verbleiben größ­ten­­teils ihr gesamtes Leben im eigenen Betrieb und sind in dieser Zeit vier- bis fünfmal tragend. Die männ­lichen Kälber werden verkauft.

Herzstück des Betriebes ist die Melkanlage. Die Kühe werden dort täglich zweimal gemolken und geben dabei im Schnitt 16 L Milch pro Melkvorgang. Die Überprüfung der Milchqualität auf Fettgehalt, Keim­belas­tung und Antibiotikazusatz erfolgt kontinuierlich. Die abgeführte Milch ist zu 100% medikamen­tenfrei, andernfalls müssten hohe Strafkosten gezahlt werden. Alle zwei Tage holt ein Tank­last­zug um die 11000 L Kuhmilch ab und bringt sie zur Molkerei Mertens in die nähere Umgebung, die sie an Coppenrath & Wiese weiter vertreibt.

Gefüttert werden die Kühe mit Mischfutter, dessen Zusammensetzung je nach Verfügbarkeit variiert. Überwiegend besteht es aus Mais- und Grassilage, Körnermais aus eigenem Anbau, Rübenschnitzel, Stroh und sowie Raps- und Sojaschrot. Eine Kuh verzehrt bis zu 70 kg davon pro Tag. Nach ihrem Leben werden die Tiere zur Schlachtung verkauft, u.a. zur Produktion von Rindfleisch-Pattys für McDonalds.



Weitere Beiträge

  • Franziskusgymnasium fährt zum Bundesentscheid nach Berlin

    Franziskusgymnasium fährt zum Bundesentscheid nach Berlin

    Die besten Volleyballerinnen in der WK II des Schulwettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ sind die Mädchen vom Franziskusgymnasium Lingen. Wie im vergangenen Jahr hat sich das Team um die Trainerin Gesa Borrink beim Landesentscheid in Bad Pyrmont souverän gegen die Konkurrenz durchgesetzt.  Als Vertreterinnen Niedersachsens fahren sie vom 23. bis zum 27. April nach Berlin.

  • Dankeschön! Gelungene Kooperation des Familienzentrums Christ-König mit dem FGL

    Dankeschön! Gelungene Kooperation des Familienzentrums Christ-König mit dem FGL

    Zusammenarbeit unter Bildungspartnern ist unersetzlich – vor allem dann, wenn sich bei der Kooperation zwischen dem Seminarfach Kunst und der Kita Christ-König in Darme mit Kunst und Erziehung zwei so komplexe Fachbereiche in kreativer Weise ergänzen. Dorothe Albrecht schildert hier Eindrücke und Ergebnisse der fruchtbaren Zusammenarbeit.

  • Calliope und Löten – Projekt der 10. Klassen im Fach Informatik

    Calliope und Löten – Projekt der 10. Klassen im Fach Informatik

    Was macht eine römische Göttin bei Rosen? Was anfängt, wie ein schlechter Witz, stellte sich für Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 zu einem großartigen Projekttag heraus, bei dem der Informatikunterricht praktisch und intensiv ergänzt wurde. Wie es um die Fingerfertigkeit der Schüler beim Löten steht, lesen Sie hier.

  • Erster Preis beim Wettbewerb Make@thon: Mit Kunststoffen in die Zukunft?!

    Erster Preis beim Wettbewerb Make@thon: Mit Kunststoffen in die Zukunft?!

    Was tun mit altem Frittenfett? Mit dieser außergewöhnlichen Forschungsfrage nahmen Schülerinnen und Schüler des FG bei der Problemlöse-Challenge Make@thon teil. Wie sie dabei einen tollen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, lesen Sie hier im Bericht der betreuenden Lehrerin Dr. Sylvia Bonhof.