Davon hatte der Abiturjahrgang im Frühjahr noch nicht zu träumen gewagt. Abiturfeierlichkeiten zwar unter strengen Hygienevorschriften, aber im Rahmen einer Feier mit dem ganzen Jahrgang und zusammen mit Eltern und Lehrkräften. Die Freude darüber war bei der Veranstaltung am Ende des Abiturs in der Halle IV in Lingen allen sichtlich anzumerken.
Der feierliche Gottesdienst zu Beginn steht unter dem Thema „Träumen“. Die meditativen Impulse machen deutlich, dass sich träumen lohnt. Gerade jetzt, wo mit dem Abiturzeugnis in der Hand ein neuer Lebensabschnitt beginnt, sollten die jungen Menschen das Träumen von einer guten Zukunft nicht verlieren. Pastor Hartmut Sinnigen greift mit der friedlichen Revolution 1989 in der DDR und der Präsidentschaft von Nelson Mandela Ereignisse aus der Vergangenheit auf, bei denen deutlich wird, dass unmöglich erscheinende Träume Realität geworden sind. Dabei betont er in seinen Predigtgedanken, dass das Vertrauen auf Gott als Wegbegleiter bei allen Unsicherheiten und Ängsten Zuversicht und Gelassenheit geben könne.
In einem zweiten Teil steht dann die Übergabe der Abiturzeugnisse auf dem Programm. Schulleiter Heinz-Michael Klumparendt greift in seiner Rede das im Gottesdienst behandelte Thema des Vertrauens auf. Gerade in der Pandemiezeit, die für alle nicht einfach gewesen sei, hätte der Abiturjahrgang Durchhaltevermögen, aber auch Vertrauen in das eigene Können und damit auch in die Bewältigung der schulischen Aufgaben bis hin zum Abitur bewiesen. Dies verdiene höchste Anerkennung. Der Lohn dafür sei, dass alle SchülerInnen des Jahrgangs nach erfolgreichen Prüfungen das Abiturzeugnis in der Hand halten könnten und dabei einen außerordentlich guten Abiturdurchschnitt erzielt hätten. Bemerkenswert sei zudem, dass insgesamt 12 SchülerInnen mit dem MINT-EC-Zertifikat ausgezeichnet werden konnten.
Als Elternvertreter betonen Gerd Helming und Reinhold Hilbers, wie stolz die Eltern auf ihre Kinder seien. In der französischen Sprache würde man das Abitur bauen. Dieses Bauen sei den jungen Menschen in einem besonderen Maße gelungen. „Das habt ihr bravourös gemacht!“ geht in Richtung der Abiturientia. Aber auch der Dank an Schule und an alle Lehrkräfte kommt nicht zu kurz. Es sei sicherlich nicht einfach gewesen, Unterrichtsinhalte ob im Distanzlernen oder im Wechselunterricht zu unterrichten.
Für den Abiturjahrgang spricht Philipp Reitemeyer. Er lässt die Welten, zunächst klein, aber immer mehr wachsend, Revue passieren, die der Jahrgang durchlebt habe. Er betont, dass es nun an der Zeit sei, neue Welten zu erforschen.
Im Anschluss daran erhalten die AbiturientInnen ihre Zeugnisse. Dabei dürfen sich mit Jessica Menger, Rahel Bocklage, Luca Revermann und Daniel Schade gleich vier SchülerInnen über die Bestnote von 1,0 freuen.
Musikalische Akzente werden durch die AbiturientInnen selbst gesetzt. Mit dem Lied One Million Dreams greifen die Jugendlichen das Thema des Gottesdienstes auf und sorgen an der einen oder anderen Stelle für Gänsehautmomente.
Der abschließende Sektumtrunk mit Stehimbiss bietet noch lange nach dem offiziellen Teil Gelegenheit für persönliche Gespräche. Allen tut es gut, endlich wieder mit vielen Leuten und in einem wohltuenden Gedrängel zusammen zu sein.