Liebe Schülerinnen und Schüler!
Heute wende ich mich in erster Linie an Euch und nicht an Eure Eltern, auch wenn Ihr diese natürlich gerne über mein Schreiben informieren dürft. Nach zwei Wochen Unterricht in „Voll-Präsenz“ möchte ich mich ganz herzlich bei Euch für Euer diszipliniertes Verhalten hier in der Schule bedanken. Nur so war es bisher möglich und wird es weiterhin möglich sein, dass alle Klassen und Kurse in voller Stärke unterrichtet werden können.
Auch in den nächsten Wochen werden wir wohl nicht auf das Tragen von Masken sowie das regelmäßige Selbsttesten, das Händewaschen, Lüften der Unterrichtsräume und andere Hygienemaßnahmen verzichten können. Aber all diese „Einschränkungen“ sind von den Schüler*innen und uns Lehrkräften hinnehmbar, wenn dadurch der Präsenzunterricht mit allen vor Ort in der Schule weiter möglich ist. Wir Lehrerkräfte sind auf jeden Fall froh, dass Ihr wieder da seid!
Ich hoffe sehr, dass mich mein Eindruck nicht täuscht und auch Ihr Euch über den (fast) normalen Schulbetrieb freut. Dazu gehört natürlich nicht nur der Unterricht im kompletten Klassen- oder Kursverband. Ganz wichtig sind selbstverständlich auch die gemeinsamen Pausenaktivitäten, für die Oberstufe das Abhängen im Jahrgangsraum, die gute Verpflegung durch die Cafeteria, der Einkauf bei Jürgen am Kiosk oder auch die gemeinsame Fahrt zur Schule mit Freunden per Bahn, Bus oder Rad. Häufig sieht man auch Klassen oder Kurse, die eine Unterrichtsstunde zu einem Spaziergang nutzen, bei dem man sich einfach unterhalten kann und/oder vielleicht auch über die Besonderheiten der letzten Monate austauscht. Auch das ist gut und wichtig.
Gemeinsam mit Euch möchten wir Lehrkräfte natürlich die Grundlagen für eine gutes Zusammenarbeiten im nächsten Schuljahr schaffen. Nicht in allen Fächern können die für einen Jahrgang vorgesehenen Inhalte vollständig abgearbeitet werden. Manches muss noch nachgeholt, auf anderes kann auch verzichtet werden, ohne dass Ihr und Eure Eltern Angst haben müsst, dass allzu große Lücken entstehen oder gar das Klassenziel im nächsten Schuljahr oder der Schulabschluss in Gefahr geraten. Lasst Euch von solchen „Schreckensmeldungen“, von denen manchmal in den Medien zu hören und zu lesen ist, nicht verunsichern.
Die meisten von Euch haben in den zurückliegenden Monaten gut gearbeitet und auch vieles gelernt. Vielfach musstet Ihr Fähigkeiten und Kompetenzen zeigen, die im normalen Unterrichtsalltag weniger gefordert sind, wie z.B. im Bereich der Lernorganisation, der Selbstdisziplin und der Selbstmotivation. Dass manche von Euch sogar Zeit gefunden haben, bestimmte Projektarbeiten zu beginnen oder sich erfolgreich an diversen Online-Wettbe-werben beteiligt haben, davon berichten zahlreiche Beiträge auf unserer Homepage. Ihr dürft also durchaus stolz sein darauf, dass Ihr die Herausforderungen der Coronazeit angenommen habt und solltet deshalb mit Zuversicht das nächste Schuljahr angehen.
Als Schule wollen wir alles versuchen, damit Ihr auf Eurem schulischen Weg weiter gut vorankommt. Die Lehrkräfte der einzelnen Fächer werden deshalb zunächst schauen, wo es Nachholbedarf gibt und Inhalte ggf. wiederholt oder gefestigt werden müssen. Wir werden unser Förder- und Forderkonzept modifizieren, um bei erkennbaren Lern-defiziten individueller beraten und unterstützen zu können. Parallel dazu soll das Coaching durch Schüler*innen höherer Jahrgänge intensiviert werden, und auch die Hausaufgabenbetreuung wird weiter eine wichtige Rolle spielen. Der Ausbau der digitalen Technik – alle Unterrichtsräume im Oberstufengebäude werden in den Sommer-ferien entsprechend ausgestattet – sowie Wege der digitalen Kommunikation – auch mit Euren Eltern – werden weiter vorangetrieben. So dürfen wir uns gemeinsam schon jetzt auf ein hoffentlich normales neues Schuljahr freuen.
Bleibt weiterhin gesund und zuversichtlich!
Euer
Heinz-Michael Klumparendt