Jedes Jahr aufs Neue: Die Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs verbringen vier Tage im Jugend- und Freizeithaus am Dümmer, in denen so einiges geboten wird: Selbst- und Fremdeinschätzung, Zuhören und Erzählen, Fun und Fete, Ruhe und Relaxen.
Ziel dieser aus dem Schulleben des Franziskusgymnasiums nicht mehr wegzudenkenden Tage, an denen in diesem Schuljahr 93 SchülerInnen und 8 Lehrkräfte teilnehmen, ist die Stärkung eines Jahrgangsbewusstseins genauso wie die eines gesunden Selbstbewusstseins.
Grundlage der Programmstruktur der Tage ist der Wechsel von Kleingruppeneinheiten mit Programmpunkten, die mit dem ganzen Jahrgang gemeinsam durchgeführt werden. In den Kleingruppen geht es darum, den anderen mehr als nur oberflächlich kennen zu lernen. Demgegenüber vermitteln Aktionen mit allen einen Eindruck, wie es um den Jahrgang als Ganzes bestellt ist.
Spielerische Akzente sorgen für viel Spaß. Bei Spielen wie Tiergehege, Auf den Tisch des Hauses, Buchstabenensalat oder Hitparade geht es so hoch her, dass es den Spielleitern hin und wieder schon mal schwerfällt, den Überblick zu behalten. Bei der Diskussion, welche Dinge überlebenswichtig sind bei einer simulierten verunglückten Mondlandung der Gruppe, kann es schon mal hitzig werden. Genauso bei einem anderen Rollenspiel: Vor den Toren der Stadt wartet das feindliche Heer darauf, alles in Schutt und Asche zu legen, wenn es den SpielerInnen nicht gelingt, binnen einer Stunde eine angemessene Lösung zu finden. Da heißt es schon mal, zurückzustecken, auf den anderen einzugehen, ohne dabei die eigenen Ziele aus dem Kopf zu verlieren.
Glücklicherweise nicht wirklich wörtlich zu nehmen ist das Motto eines Spiels, das sich über mehrere Tage hinzieht: „Töten oder getötet werden“ heißt es da – und hier gilt, was hoffentlich im wirklichen Leben nicht gilt: Vertrauen kann tödlich sein. So kommt es zu tragischen Momenten auf der einen Seite und Glücksschreien auf der anderen, wenn mal wieder ein Opfer „um die Ecke gebracht wurde“.
Das Spiel „Schiffe versenken“ schweißt die acht Kleingruppen zusammen. Es gilt: Bloß nicht Letzter werden, um damit nach langer Party am Donnerstagabend dem Freitagmorgen-Küchendienst entgehen zu können. Da überlegt man sich schon mal genauer, in welche Felder des Spielfeldes die einzelnen Bomben strategisch gesetzt werden sollen. Gut, dass es auch hier nur um ein Spiel geht.
Aus der Sicht von jungen Menschen wünscht man sich für den kirchlichen Alltag öfter das, was in der Gruppe am letzten Abend am Dümmer erfahren wird: Ein Gottesdienst mit viel Atmosphäre und Stimmung. Er greift die Sehnsucht eines jeden Menschen auf: Leben in Gemeinschaft. So bleibt den Schülerinnen und Schülern zu wünschen, dass dieses Gefühl von Gemeinschaft im Jahrgang für die Zeit bis zum Abitur trägt, in glücklichen genauso wie in nachdenklichen Momenten.