Eine langjährige Nachbarschaft ist zu Ende – viel Wehmut bei der Verabschiedung der Thuiner Franziskanerinnen


Vor einiger Zeit hat die Ordensleitung der Thuiner Franziskanerinnen den Entschluss gefasst, den Schwesternkonvent in Lingen-Laxten aufzugeben. Im Laufe des Monats Mai verlassen nun die letzten acht Schwestern ihren Konvent. Damit geht ein langes Kapitel treuer und gewinnbringender Weggemeinschaft von Schule und Thuiner Schwestern zu Ende.

Über 50 Jahre haben Schwestern der Thuiner Franziskanerinnen nicht nur in direkter Nachbarschaft zu unserer Schule gewohnt, sie haben auch als aktive Mitglieder des Lehrerkollegiums das Gesicht und den Geist der Schule als Franziskusgymnasium geprägt. Ob in der Schulleitung, im Sekretariat oder als Fachlehrkraft – was wäre das Franziskusgymnasium ohne sie. Das gilt für vergangene Zeiten genauso wie für zukünftige. Denn bei allem Ende, das nun erreicht ist – an dem Abend der Verabschiedung ist allen klar, die Thuiner Schwestern werden immer gegenwärtig bleiben und das nicht nur auf Grund des Namens unserer Schule.

Schon beim Gottesdienst, der am Anfang der Feier steht, ist viel an Emotionen zu spüren. Die zu verabschiedenden Schwestern sind ebenso wie ehemalige Schulleitungen und Schwestern, die in der Vergangenheit lange Jahre am Franziskusgymnasium gearbeitet haben, der Einladung gefolgt. Die Andacht in der Kapelle des Konventes steht unter dem Motto „Vertraut den neuen Wegen“. Er greift dabei das Bild des „Koffer-Packens“ auf. Auf dem Altar steht ein geöffneter Koffer, in den während des Gottesdienstes viele Worte des Dankes und Wünsche für die Zukunft gelegt werden. Der volle Gesang bei den gesungenen Liedern geht ans Herz. Emanuele Wellenbrock-Roters (Flöte) und Manuel Hagen (Orgel) begleiten musikalisch. Julia Dickopp-Otto lädt zu einer Gedankenreise ein. Sie rankt sich um die Erinnerung, bleibt aber nicht in der Vergangenheit stecken. Es geht auch um Erwartungen an die Zukunft. Allen wird deutlich: In so vielen Bereichen haben die Thuiner Schwestern auch über den Raum von Schule hinaus gewirkt. Da gilt es „Danke!“ zu sagen. Vielen spricht Pastor Sinnigen aus der Seele, wenn er seinen Gemütszustand beschreibt: „Es geht mir verdammt schwer ab, dass Sie uns jetzt verlassen.“ Am Ende des Gottesdienstes wird der Koffer Schwester Irmgard, der Oberin des Konventes, mit auf den Weg gegeben. Hoffentlich tut das, was er enthält, den Schwestern auf ihren neuen Wegen gute Dienste.

Nach dem Gottesdienst geht es zum Sektempfang. Eine erste Gelegenheit anzustoßen. In der Cafeteria warten dann die toll geschmückten und gedeckten Tische. Denn selbstverständlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Und wie! Im Vorfeld hat sich ein Team gebildet, das für die Gäste gekocht hat. Ein Drei-Gänge-Menü vom Feinsten, was Claudia Ducki-Höckner, Beate Graw,  Doris Langenhorst und Angelika Vehr servieren. Serviert wird zwischendurch aber auch Musik und Gesang von Emanuele und Manuel.

Unser Schulleiter Heinz-Michael Klumparendt übergibt für jede Schwester ein Geschenk. Caro Schäfer hat in Glasvasen neben unserem Schullogo jeden persönlichen Namen eingraviert. Da wirkt der dazu überreichte Blumenstrauß noch besser! Bernadette Wegener hat im Vorfeld in Archiven nach alten Fotos gesucht. Sie hat daraus eine Diashow erstellt und präsentiert sie. Es wird gelacht bei den Fotos der verkleideten Schwestern auf Karnevalsfeiern in der Schule oder aber beim Picknick im Grünen bei Kollegiumsausflügen. „Ach ja, das waren noch Zeiten.“ – hier und da ist der Seufzer zu hören, bei dem einen oder anderen schwingt er eher unausgesprochen in den Gedanken umher.

 

Nach dem Essen werden Plätze getauscht. So kommt man mit vielen ins Gespräch. Die Schwestern berichten, wohin es sie nun verschlägt. Ganz schöne Herausforderungen, die von ihnen geschultert werden müssen. Da tut es bestimmt gut zu hören, dass man wiederkommen soll. Zum Beispiel beim Schulfest, das in zehn Wochen am Ende des Schuljahres stattfindet. Hoffentlich ist dann das, was nun noch ungewiss vor einem liegt, bereits in einem guten Sinne vertraut geworden ist.

Bis dahin, liebe Schwestern: „Pax et Bonum!“




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